20. Social MonTalk – Klimaschutz, wie retten wir die Welt?

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Die Kärntner Klimaschutzreferentin LR.in Sara Schaar im Gespräch mit dem Ökologen Michael Jungmeier und dem ehemaligen Landesrat Rolf Holub – die  Gesprächsrunde wurde von Peter Plaikner moderiert 
Der Social MonTalk wurde als offenes Diskussionsforum vom Renner-Institut Kärnten ins Leben gerufen, um im Dialog mit Bürger*innen und Expert*innen aktuelle und zukünftige politische Themen, Herausforderungen aber auch Lösungen zu erarbeiten. Gestern, Montag, wurde über den Klimaschutz gesprochen, die Veranstaltung stand unter dem Titel: Was können wir in Kärnten tun, um die Welt zu retten?

„Die Frage muss eigentlich anders formuliert sein – nicht was können wir tun, sondern was müssen wir tun?“,

waren sich Schaar, Jungmeier und Holub einig.
Denn auch wenn die Kärntner Klimabilanz im nationalen und internationalen Vergleich sehr gut ausfällt, es müssen dringend die Weichen für eine klimafreundliche Zukunft gestellt werden. Der wichtigste Hebel dafür, ist nach Ansicht von LR.in Schaar der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs:

„Wir haben einen Klimaschutz-Masterplan für Kärnten entwickelt der uns erlaubt in einzelnen Sektoren konkrete Akzente zu setzen, zu regulieren und gezielte Maßnahmen zu setzen. Wir fördern die Photovoltaik und den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und wir haben die meisten e5-Gemeinden Österreichs (Das e5-Programm ist Österreichs Bundes- und Landesprogramm für energiebewusste und klimafreundliche Gemeinden) – doch was wir unbedingt machen müssen, ist der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs. Wir müssen ein Angebot für die Bevölkerung schaffen, das Klimaschutz im Alltag ermöglicht. Nicht die E-Autos sind das kurzfristige Allheilmittel sondern der Ausbau von Kurz- und Nahstrecken über Bus und Bahn, den bis jetzt ist der Verkehr in Kärnten der größte CO2 Emittent. Wenn wir die Bevölkerung beim Klimaschutz mitnehmen wollen, müssen wir die Strukturen bereiten, die eine Bewusstseinsbildung möglich machen“,

so Schaar.

„Gesunde Wälder, Energie sparen im individuellen Bereich und die Zersiedelung stoppen“,

schlug Experte Michael Jungmeier als unmittelbare Handlungsanleitungen für Kärnten vor.

„Gesunde Wälder heißt natürlich weg von einer einseitigen Bepflanzung durch Fichten und all den damit verbundenen Problemen, wie dem Borkenkäfer. Energie sparen, konkret Licht sparen – das tut nicht nur unserer Brieftasche gut, sondern tut uns auch psychisch gut, wie unlängst festgestellt wurde. Und natürlich müssen wir in Zukunft darauf achten, dass planvoll gebaut und gewidmet wird – im bestehenden Siedlungsraum und in bestehender Infrastruktur. Das spart den Gemeinden Kosten, senkt den Energieverbrauch und verringert letztlich auch unnötige Emissionen“,

so Jungmeier.
Der ehemalig zuständige Referent und Landesart a.D. Rolf Holub fasste seine politischen Erfahrungen im Klimaschutz so zusammen:

„Die Welt retten ok – aber die Welt gegen ihren Willen retten, ist schwer. Tatsächlich werden in Österreich, meiner Meinung nach, zu wenig konkrete Maßnahmen gesetzt und viel zu viel geredet. Die SPÖ ist nicht Schuld daran, dass nichts weiter geht in Punkto Klimaschutz. Es ist die Demokratie, die Schuld ist, dass nichts weiter geht. Denn: Parteien sind oft nicht Willens, gegen den Willen der Menschen etwas zu entscheiden. In Kärnten sind es plötzlich auch die Grünen, die gegen gute und wichtige Projekte sind – wie z.B. das LCAS in Villach. Aber wir müssen es tun, sonst werden wir es nicht schaffen. Es geht schlicht um unser Überleben. Es braucht jetzt politische Entscheidungen die unpopulär sind, aber Klimaschutz war immer schon politisch ungemütlich“,

so Holub.